Gerlinde Koch-Dörringer blickt zu ihrem Abschied als Kreisvorsitzende auf die vergangenen Jahre zurück.
Bereits in sehr jungen Jahren habe ich mich intensiv mit Politik beschäftigt, allerdings mit der Apartheitspolitik in meiner Wahlheimat Südafrika.
Als ich (geboren und aufgewachsen in München) mit meinem Mann vor 32 Jahren nach Kirchheim gezogen bin, haben wir sehr schnell gelernt hier nicht nur zu wohnen, sondern zu leben und uns zu integrieren.
Elternbeirat, Schulförderverein und schließlich zum Bundestagswahlkampf für Edmund Stoiber. Es folgte der Eintritt in die CSU – wo ich sehr schnell für 10 Jahre zur stellvertretenden Ortsvorsitzenden gewählt wurde.
Ein paar Jahre später übernahm ich für 4 Jahre den FU-Ortsverband Kirchheim-Heimstetten-Hausen.
Ein Thema, was mir damals sehr am Herzen lag, war die Erkundung der Geschichte Kirchheims, die alten Häuser und Höfe sowie die Brauchtümer unserer Gemeinde.
Als Ortsvorsitzende durfte ich an einer FU-Klausurtagung im Kloster Seeon teilnehmen. Nach einem spannenden Nachmittag mit der damaligen Kreisvorsitzenden Kerstin Schreyer, beschloss ich – zusammen mit der damaligen stellvertretenden Kreisvorsitzenden Susanne Böhm – einen Spaziergang um den idyllischen Klostersee zu machen. Bei dieser Gelegenheit fragte Susanne mich, ob ich mir vorstellen könne, zur nächsten Wahl an ihrer Stelle zu kandidieren.
Ich war völlig überrascht und erfreut zugleich. Und so wurde ich für 4 Jahre eine von Kerstins Stellvertreterinnen.
Nichtsahnend folgte ich am 3. Januar 2011 Kerstins Einladung zum Weißwurstfrühstück. Kerstin erzählte von ihren Plänen, ihr Amt als Kreisvorsitzende abzugeben – an mich! Ich war überrascht, überwältigt und zunächst völlig durch den Wind….
Aber schon bald begann ich Pläne zu schmieden: Welche Damen wünsche ich mir in „meinen Vorstand“, welche Themen möchte ich besetzen … In meinem Kopf wirbelten die Ideen nur so durcheinander.
Und dann, im Mai war es soweit: Ich wurde einstimmig zur neuen Kreisvorsitzenden der Frauen Union München-Land gewählt. Ich war glücklich, hochmotiviert und voller Begeisterung. Und so ist das über all die Jahre geblieben. Die Frauen Union wurde zu einem großen Bestandteil meines Lebens und ich habe sehr viel Herzblut hineingelegt.
Mein Motto lautete, immer alle Frauen mit ins Boot zu nehmen, alle teilhaben zu lassen an den Aktivitäten des Vorstands.
Außerdem war es mir wichtig, Frauen zu fördern und für Politik zu begeistern.
Wir haben in diesem Vorstand sehr viel bewegt, sehr engagiert gearbeitet und viele Anträge an den Landesvorstand eingereicht.
Wichtig war uns z. B. der Kampf gegen die Altersarmut von Frauen, Mütterrente, die Rechte der Hebammen, Frühstück für Kinder in Grundschulen, Handyverbot am Steuer.
Wir haben uns im vorpolitischen Raum mit vielen Themen beschäftigt wie Depressionen und Burnout oder Sicherheitspolitik, Pflege, Wechselmodell für getrenntlebende Eltern, Asylpolitik, Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, Kulturen fremder Länder und – gleich zu Beginn meiner Zeit – 50 Jahre Fall der Mauer.
Wir haben uns regelmäßig mit unseren Abgeordneten und Ministern zu unterschiedlichen Themen getroffen.
Wir haben Fahrten unternommen nach Straßburg und Brüssel ins Europaparlament, nach Berlin und nach Prag.
Ein besonders großer Teil unserer Aktivitäten waren die Wahlkampfunterstützungen für unsere Abgeordneten und den Landrat.
So schickten wir unseren designierten Landrat Christoph Göbel durch sämtliche Ortsverbände im Landkreis zur After Work Party Politik und Prosecco.
Unermüdlich haben wir für unsere Kandidaten Staatsministerin Kerstin Schreyer, Angelika Niebler, Florian Hahn und Ernst Weidenbusch Haustürwahlkampf gemacht, Plakate geklebt, Infostände abgehalten und Veranstaltungen organisiert.
Vor 7 Jahren wurde ich in den Kreistag gewählt, wo ich im Sozialausschuss, Jungendhilfeausschuss und Kultur- und Partnerschaftsausschuss bin.
Hier liegen mir vor allem soziale Themen am Herzen, z.B. die Umsetzung unseres seniorenpolitischen Gesamtkonzepts (wurde gerade komplett überarbeitet). Darin enthalten sind unter anderem Projekte wie „Wohnen gegen Hilfe“, Demenzstrategien oder die Palliativversorgung.
Wichtig sind mir pflegebedürftige Personen, alleinerziehende Mütter sowie das Thema Inklusion.
Außerdem ist die optimale Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs und die Errichtung neuer Radlwege ein wichtiges Anliegen für mich um unseren Landkreis bestmöglich weiterzuentwickeln.
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